Was trotz allem gut ist

Seit einigen Wochen ist auch das Leben und Arbeiten in den Eninger Pflegeeinrichtungen, den Seniorenzentren Frère Roger und St. Elisabeth sowie dem Hospiz Veronika, wesentlich vom Coronavirus bzw. den Schutzmaßnahmen vor diesem geprägt. Bereits am 10. März wurden die Besuchsmöglichkeiten eingeschränkt, seit dem 17. März gilt aufgrund einer Verordnung der Landesregierung ein grundsätzliches Besuchsverbot. In begründeten Einzelfällen sind Besuche weiterhin möglich, z.B. zur Begleitung in der letzten Lebensphase. Mit den Angehörigen der Hospizgäste werden seitdem individuelle Absprachen getroffen. Alles weitreichende, aber sinnvolle Maßnahmen, um die besonders gefährdete Gruppe unserer Bewohner*innen und Gäste vor einer Infektion zu schützen.

Auch der Alltag in unseren Häusern hat sich verändert: So finden derzeit keine gemeinsamen Veranstaltungen für die Bewohner unterschiedlicher Ebenen statt. Dafür gibt es vermehrt Angebote für kleinere Gruppen oder auch im Einzelkontakt. Prägten bislang vor allem Offenheit und die Begegnung zwischen Innen und Außen das Leben in den Einrichtungen, ist jetzt eine ruhige, konzentrierte, aber keineswegs bedrückte Atmosphäre zu spüren. Den Mitarbeitenden gelingt es, auch unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht nur professionell zu arbeiten, sondern den Menschen, die sie pflegen, betreuen oder hauswirtschaftlich versorgen, auch weiterhin schöne Momente, Anregung und Abwechslung, aber auch Trost und Geborgenheit zu ermöglichen.

Im Seniorenzentrum Frère Roger bieten die MitarbeiterInnen der Pflege und Betreuung weiterhin sehr vielfältige Aktivitäten an. Sportlich halten wir uns fit mit Gymnastik und der Sturzprophylaxe. Musisch bereichert unseren Alltag die VEEH-Harfe (Bild) und das gemein-same Singen. Seit November haben wir ja auch unsere „Zaubertafel“ aus den Niederlanden, die in der Einzelbetreuung und kleinen Gruppen eingesetzt wird, und unseren Plaudertisch zur sportlichen Betätigung auch für unsere Rollstuhlfahrer. Bei schönem Wetter ist natürlich unser schöner Garten eine willkommene Abwechslung.

Was fehlt sind die Besuche der Angehörigen, Ehrenamtlichen und Musikgruppen. Aber unsere BewohnerInnen können – zumindest für den Moment – gut damit umgehen. Schließlich haben sie schon andere Zeiten in ihrem Leben durchmachen müssen.

Wie geht es den Mitarbeitenden?

Alle geben ihr Bestes. Man spürt jedoch den Druck, unter dem Einzelne stehen. Die Sorge um eigene Angehörige, um die persönliche Gesundheit und dazu die zusätzlichen Anforderungen z.B. im Blick auf die Hygienemaßnahmen sind im Alltag deutlich zu spüren. Dazu kommen Krankheitsausfälle der Kolleg*innen, die zwar glücklicherweise mit Corona (noch) nichts zu tun haben, aber trotzdem kompensiert werden müssen.

Vielleicht ist es eine Art „Galgenhumor“, der uns trotzdem im Alltag viel lachen lässt, vielleicht sogar mehr als sonst. Wir sind für jeden Tag froh, an dem wir frei von Corona arbeiten können und sind dennoch vorbereitet für den Ernstfall.

Die Mitarbeitenden in den Seniorenzentren und im Hospiz leisten schon immer eine hervorr-gende Arbeit. Wie die Kolleg*innen aber im Moment die besonderen Herausforderungen der Corona-Krise bewältigen, ist einfach außergewöhnlich und beeindruckend.

Vielen Dank hierfür!

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